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Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel werden im Hopfen zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus, allgemein als Peronospora bezeichnet (Pseudoperonospora humuli), eingesetzt. Nach dem erstmaligen Vorkommen dieser Krankheit 1923 in der Hallertau wurden bereits 1927 erste Erfolge mit der Kupferkalkbrühe erreicht. Über Jahrzehnte wurden dann im wöchentlichen Abstand die Spritzungen ausgebracht (Engelhard 2008).

Die Tabelle  zeigt die Entwicklung des Einsatzes kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel im Hopfen in Deutschland seit den 1960er Jahren (Kühne et al. 2009).

Hopfen PSM Einsatz

Erst in den 1970er Jahren war es durch die Entwicklung synthetischer Pflanzenschutzmittel aus der Gruppe der Dithiocarbamate möglich, die hohen Kupferaufwandmengen von 60 kg Cu/ha und Jahr auf 38 kg Cu/ha und Jahr fast zu halbieren. Mit der Einführung eines Peronospora-Prognosemodells Anfang der 1980er Jahre konnte bei den damals ausschließlich angebauten, sehr anfälligen Sorten die Zahl der Spritzungen von durchschnittlich 15 auf sieben bis acht Anwendungen reduziert werden. Eine weitere deutliche Reduzierung der Spritzmengen war mit der Einführung der peronospora-toleranten Hüller Zuchtsorten möglich. Das Prognosemodell wurde Mitte der 1990er Jahre an die weniger anfälligen Sorten angepasst, so dass insgesamt gegen die Sekundärinfektion der Peronospora bei diesen Sorten im Durchschnitt nur noch drei bis vier Spritzungen notwendig sind. Der Anteil der peronospora-toleranten Zuchtsorten beträgt zurzeit in Deutschland 75 % der Anbaufläche.

Literatur:

Engelhard B. (2008): Strategien zur Reduzierung von kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln im Hopfen – Ohne diese Produkte kein Öko-Hopfen. In: Kühne S., Friedrich B. Fachgespräch: „Bedeutung von Kupfer für den Pflanzenschutz, insbesondere für den Ökologischen Landbau – Reduktions- und Ersatzstrategien”, Berichte aus dem JKI, 29. Januar 2008 in Berlin, 142, 33–39

Kühne S., Strassemeyer J., Roßberg D. (2009): Anwendung kupferhaltiger Pflanzenschutzmittel in Deutschland. Journal für Kulturpflanzen, 61, 4, 126-130